Die Frage „Kann Honig schlecht werden?“ bekommt man als Imker sehr oft gestellt. Insbesondere wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) bereits in der Vergangenheit liegt, werden Verbraucher verunsichert. Wir können Entwarnung geben, grundsätzlich gilt nämlich: Honig wird bei richtiger Lagerung nicht schlecht. Lediglich der Wassergehalt im Honig darf nicht zu hoch sein. So ist Honig auch nach Jahrhunderten, sogar nach über 3.000 Jahren verzehrbar, wie Forscher mit Honig aus einem ägyptischen Grab beweisen konnten.
Was es mit dem Wassergehalt im Honig auf sich hat und wie Honig optimal gelagert werden sollte, wird im nächsten Abschnitt erklärt.
Der Wassergehalt des Honigs sollte nicht mehr als 18% betragen
Naturhonig besteht chemisch gesehen hauptsächlich aus Kohlenhydraten und Wasser. Hinzu kommen noch gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe wie z.B. antibakteriell wirkende Inhibine und Vitamine. Der Rohstoff für den Honig ist der von den Bienen gesammelte Nektar. Dieser enthält ca. 80% Wasser. Nachdem die Bienen den Nektar in ihren Bienenstock gebracht haben, dicken sie den Nektar ein, wodurch sein Wassergehalt verringert wird. Ab einem Wassergehalt von 18 Prozent (lt. dem Deutschen Imkerbund) spricht man von reifen Honig, der geerntet werden kann. Die Honigverordnung schreibt einen Wassergehalt von max. 20 Prozent vor.
Sollte der Honig davor geerntet werden und damit zu viel Wassergehalt haben, beginnt der Honig im Glas zu gären. Honig der gärt ist in der Regel nicht mehr als Brotaufstrich verzehrbar. Dies wird sichtbar, wenn sich der Honig im Glas absetzt (siehe Foto). Ist der Honig im reifen Zustand geerntet worden, wird der Honig bei richtiger Lagerung nicht schlecht. Bei Honig welcher mit weiteren Zutaten versetzt wurde ist die Haltbarkeit entsprechend geringer. Das liegt daran dass die Zutaten wie Bananen, Mandelsplitter oder Nüsse geringere Mindesthaltbarkeitsdaten haben als Honig.
Woran erkennt man schlechten Honig?
Wenn Honig nicht mehr gut ist, weil bspw. der Wassergehalt zu hoch war, dann setzt sich eine mindestens Zentimeter dicke, flüssige Schicht auf dem Honig ab. Nach einiger Zeit kommt es zusätzlich zur Blasenbildung, da der Honig nun gärt. Wenn man gegärten Honig probiert, prickelt der leicht. Dieser Honig sollte nur noch zum Backen oder zur Erstellung von Honigwein (Met) verwendet werden.
Wie sollte Honig gelagert werden damit er nicht schlecht wird?
Honig sollte am besten an einem Ort aufbewahrt werden welcher trocken, kühl und dunkel ist. Ideal ist eine Temperatur zwischen vier und 15 Grad. Bei langfristig höheren Temperaturen kann der Honig sich entmischen und der Gärprozess wird dadurch begünstigt. Eine hohe Luftfeuchtigkeit führt dazu, dass Honig Wasser aus der Umgebungsluft aufnimmt. Wenn der Honig beispielsweise in einem feuchten Keller gelagert wird, zieht der Honig Wasser aus der Luft. Der Wassergehalt im Honig steigt dann im Zweifel auf über 18%, wodurch er zu gären beginnen kann. Helligkeit ist bei der Lagerung zu vermeiden da Licht der Feind von Enzymen ist. Ohne Enzyme verliert der Honig jegliche desinfizierenden Wirkung und ist dann nur noch ein leckeres Süßungsmittel.
Wieso hat Honig ein Mindesthaltbarkeitsdatum?
Wir haben nun bereits geklärt, dass Honig eigentlich nicht schlecht werden kann insofern er zum richtigen Zeitpunkt geerntet wurde und richtig gelagert wird. Daher stellt sich die Frage weshalb auf Honig dann das Mindesthaltbarkeitsdatum abgedruckt ist? Der Grund hierfür ist die EU Verordnung Nr. 1169/2011.
Nach dieser Verordnung muss jedes Lebensmittel ein Mindesthaltbarkeitsdatum enthalten. Der Deutsche Imkerbund empfiehlt ein Mindesthaltbarkeitsdatum von maximal zwei Jahren nach Abfüllung. An diese Empfehlung halten sich so gut wie alle Honigproduzenten.
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