Als kleines Kind spielte ich schon immer gerne im Garten und goss auch gerne Blumen. In der zweiten Klasse pflanzte ich zum ersten Mal Kürbisse an. Jeden Tag nach der Schule ging ich bei den Kürbispflanzen in unserem Garten vorbei, hegte und pflegte sie. Einige Pflanzen wurden jedoch von Nacktschnecken aufgefressen, sodass am Ende nur zwei Pflanzen mit insgesamt drei wunderschönen Kürbissen übrig geblieben waren.
Die Gärtnerarbeit hatte mir Spaß gemacht, die Ausbeute war mit jedoch eindeutig zu gering! Aus diesem Grund pflanzte ich im nächsten Jahr 10 Mal so viele Kürbispflanzen an. Einige der Pflanzen wurden, trotz der von mir aufgestellten Bierfallen, von Nacktschnecken verspeist. Nichtdestotrotz waren es immer noch deutlich mehr Pflanzen und Kürbisse als im Vorjahr. Obwohl wir ein 6-Personenhaushalt waren und wir vier Kinder immer hungrig, waren es eindeutig zu viele Kürbisse für den Heimgebrauch. Meine Mutter wollte meine übrigen Kürbisse an die Nachbarn verschenken, was mir gar nicht recht war…..Ich schrieb stattdessen mit Wachsmalstiften ein Schild „Kirbise zu verkaufen“ und hängte es an den Zaun auf. Dieses Schild musste auf Anordnung meiner größeren Geschwister neu geschrieben werden, da so grobe Rechtschreibfehler ja extrem peinlich seien. Dies tat ich auch, worauf hin die ersten Nachbarn auch erkannten was ich eigentlich anzubieten hatte.
Im ersten Jahr verdiente ich 62,50 DM womit ich mir sehr viele Süßigkeiten leisten konnte. Im darauffolgenden Jahr wollte ich selbstverständlich mehr Kürbisse produzieren, um mir noch mehr Süßigkeiten leisten zu können. Da im Vorjahr unser halber Garten mit Kürbispflanzen überwuchert gewesen war, sträubten sich meine Eltern. Ich baute daher die gleiche Anzahl an Pflanzen an. Um dennoch mehr Kürbisse im Herbst verkaufen zu können, überlegte ich mir einen anderen Weg. Ich nahm den Pinsel aus meinem Malkasten und ging von Blüte zu Blüte, damit im Sommer an möglichst vielen ehemaligen Blüten auch Kürbisse wachsen würden. Meine Eltern erklärten mir dann, dass es für die Bestäubung Bienen gibt. So begann ich mich für Bienen zu interessieren. Zu Weihnachten schenkten mit meine Eltern ein Imkerbuch, welches ich begeistert durchlas.
Wie die Bienen in Ingmars Garten kamen
Selbst das dickes Imker-Fachbuch konnte mich als Drittklässler nicht davon abhalten noch mehr Interesse für die Bienenhaltung zu entwickeln – ja es förderte es sogar noch. Meine Eltern sahen das als Grund an, einen Lehrer an meiner Schule anzusprechen, welcher im Schulgarten einige Bienenvölker hatte. Er war begeistert davon, dass sich ein jüngerer Mensch so sehr für dieses Hobby interessiert. Er schenkte mir auch sofort ein kleines Ablegervolk, welches im Frühling 1999 im Garten meiner Familie sein neues Zuhause fand. An diesem kleinen Volk zeigte mir mein „Lehrmeister“ das Imkern. So entstand dann mein erster eigener Honig, den ich dann an meine Nachbarn unter den Namen „Ingmars Bester Honig“ verkaufte. Im zweiten Jahr hatte ich bereits drei große Bienenvölker und zwei kleine Ablegervölker, sodass ich noch mehr Honig produzierte. Daher richtete ich einen kleinen Verkaufsstand bei uns an der Haustür ein. Dort verkaufte ich meinen ersten, in mühevoller Handarbeit selbst geimkerten Honig.
Wie ich von einem Verkaufstand ein florierendes online Start-Up mit der Unterstützung vieler weiterer Menschen gründete, erfährt ihr in dem nächsten Beitrag über die Geschichte von Honigplus.
Falls Du nun Lust auf Ingmars leckeren Honig bekommen hast, kannst du dir gerne ein Glas Honig bestellen oder auch nach persönlichen Geschmack zusammen mixen. Viel Spaß dabei!