Zahlreiche Erkrankungen bedürfen einer Antibiotika-Therapie. Dennoch bleibt dieses oft völlig wirkungslos. Viele Erreger haben Resistenzen entwickelt. Sie sind immun gegen das Allheilmittel des 20. und 21. Jahrhunderts geworden. Selbst Breitband-Antibiotika greifen kaum noch. Was also tun? Auf der Suche nach Alternativen ist die Schulmedizin auf ein altes Heilmittel gestoßen: Manuka Honig. Es hat sich gezeigt, dass dieser antibiotische und antibakterielle Wirkungskraft besitzt.
Herkunft, Geschmack und Zusammensetzung von Manuka Honig
Neuseeland schürft sein ganz eigenes Gold: den einzigartigen Manuka Honig. Er stammt von den Blüten des Echten Teebaums (Leptospermum scoparium), auch als Südseemyrte bekannt. Dieser Strauch besiedelt ganz Neuseeland. Er wächst schnell und stellt keine Standortbedingungen. Gleichzeitig passt er sich nahezu jeder Witterung an.
Schon die Ureinwohner Neuseelands, die Maori, wussten bereits verschiedene Pflanzenteile für sich zu nutzen, um Krankheiten zu heilen. Honig war dort jedoch noch unbekannt. Erst 1839 brachten englische Missionare zwei Bienenstöcke ins Land – die Honig-Produktion konnte beginnen. Heute sind es Ligustica-Bienen, die den Blütennektar sammeln und somit den einzigartigen Honig produzieren. Dieser wird von Berufsimkern in einem schonenden Kaltschleuder-Verfahren geerntet.
Geschmacklich ist das neuseeländische Allroundtalent mit fein bis kräftig und würzig zu beschreiben, aber keinesfalls aufdringlich. Der Manuka Honig ist cremig und zeigt winzige Zuckerkristalle. Im Mund schmilzt er wie Butter, was vor allem bei Hals- und Rachenbeschwerden sinnvoll ist.
Etwa 100 Inhaltsstoffe sind es, die der neuseeländische Exportschlager liefert. Sie werden zusammengefasst in acht Hauptbestandteile:
- Wasser
- Zucker: Frucht-, Trauben- und Pflanzenzucker
- organische und anorganische Säuren: Apfelsäure, Bernsteinsäure, Buttersäure, Gluconsäure, Milchsäure, Phenolcarbonsäure, Phosphorsäure, Salzsäure und Zitronensäure
- Eiweiß (Aminosäuren)
- Pollen
- Vitamine: B1 (Thiamin), B2 (Riboflavin), B3 (Nikotinsäureamid), B6 (Pyridoxin), Biotin
Hinzu kommen Mineralien wie Magnesium, Kalium und Kalzium sowie Enzyme. Wichtig sind vor allem die sogenannten Inhibine. Sie hemmen das Wachstum von krankmachenden Keimen. Beim Manuka Honig liegt die sogenannte MGO-Konzentration (dazu gleich mehr) zwischen 60 – 800 mg/kg. Hingegen sind es beim herkömmlichen Honig nur 1 – 20 mg/kg. Weiterhin enthalten sind Pflanzenfarbstoffe sowie ätherische Öle und Aromastoffe.
Grundsätzlich hängt der gesundheitliche Nutzen von Honig von seiner Qualität ab. Viele normale Honig-Produkte aus dem Supermarkt wurden mit Wasser gepanscht. Einige Sorten sind eine Mischung aus zahlreichen verschiedenen Honigen und können kaum klassifiziert werden. Daher greift man am besten nur auf vertrauenswürdige Hersteller zurück. Dies gilt für alle Honig-Sorten.
Was ist das Besondere an Manuka Honig?
Das Geheimnis liegt nicht im Honig selbst, sondern im darin enthaltenen Wirkstoff Methylglyoxal (kurz MGO). Dieser wurde erst im Jahr 2006 von Prof. Thomas Henle an der TU Dresden entdeckt. Dieser Wirkstoff macht den einzigartigen Manuka-Faktor aus (UMF = Unique Manuka Factor). Schon im Blütennektar ist eine Vorstufe zu finden, nämlich Dihydroxyaceton. Doch erst im Reifeprozess wird dieses in MGO umgewandelt. Es liefert die eigentliche antibiotische und antibakterielle Heilwirkung des Manuka Honigs.
Hier findet sich auch gleich der Unterschied zwischen normalem Honig und dem Produkt der Südseemyrte, wie der Manuka-Strauch auch genannt wird. Normaler Honig macht raue Lippen und andere Hautstellen wieder geschmeidig, doch gegen Bakterien und andere Keime kommt er nicht an. Ganz anders hingegen der Manuka Honig. In der Schulmedizin hat er bereits seinen Siegeszug angetreten – gern auch als Breitbandantibiotikum. Im Vergleich zu den gängigen Antibiotika bringt er sogar eine artenübergreifende Wirkung mit. Während Penicillin & Co. gegen Bakterien eingesetzt werden, wirkt der Manuka Honig auch gegen Pilze und Viren. Ist der Kampf gegen Viren angesagt, wird mit Hilfe von Propolis die Wirkung noch verstärkt.
Die Qualität des Manuka Honigs hat ihren Preis –erspart aber mitunter auch Geld und Leiden
Vorsicht ist geboten bei Billig-Angeboten. Lediglich 1.700 Tonnen Manuka Honig exportiert Neuseeland jährlich, doch der Markt gibt mehr als 10.000 Tonnen her. Eine goldene Honig-Nase möchten sich viele verdienen und springen auf den Zug auf. In ihren Honig-Töpfen finden sich jedoch nur Spuren von MGO. Keinesfalls reichen solche Kleinmengen für Heilzwecke aus.
Der MGO-Wert im Manuka Honig ist in unterschiedlichen Konzentrationen enthalten, und zwar von MGO 100+ bis MGO 550+. Die Steigerung zeigt sich auch im Preis. Während 100 g mit dem MGO-Wert 100+ ca. 9 Euro kosten, kommt die höchste Stufe 550+ mit ca. 30 Euro/100 g daher. Dazwischen liegen noch die Werte 250+ mit ca. 13 Euro/100 g und MGO 400+ mit ca. 15 Euro/100 g. Dieser Preisbereich liefert einen ungefähren Anhaltspunkt. Von Billig-Produkten sollte man daher besser die Finger lassen.
Übrigens: Hohe und niedrige Konzentrationen können auch miteinander vermischt werden. Auf diese Weise lassen sich eigenhändig Zwischenkonzentrationen herstellen. Mischt man beispielsweise MGO 550+ und MGO100+ miteinander, ist es möglich, die Werte von MGO 250+ und MGO400+ selbst herzustellen.
Manuka Honig – Anwendungen im Alltag
Manuka Honig wird als sogenannter Medizinischer Honig auch in der Human- und Tiermedizin angewendet. Nur dieser ist in Praxen und Krankenhäusern als Medizinprodukt zugelassen. Doch für die praktische Anwendung zu Hause tut es auch der klassische Manuka Honig.
Wunden und Infektionen
Kleinere, frische Hautabschürfungen und Verletzungen können mit der Stärke MGO100+ selbst behandelt werden. So wird einer Infektion der Wunde vorgebeugt und die Heilung beschleunigt. Einem leichten Brennen zu Beginn folgt aber bald die schmerzlindernde Wirkung. Verunreinigungen sollten zuvor unbedingt entfernt werden. Einzelne Schmutzpartikel, die nicht entfernt werden können, bleiben am Honigverband haften. Somit hat Honig auch eine reinigende Wirkung. Für schmerzende Wunden eignet sich ein selbst vorbereiteter Honigverband. Dieser wird dann einfach nur aufgelegt. Das Bienengold selbst kann aber auch direkt auf die Wunde aufgetragen werden. Dabei sollte keinesfalls sparsam mit dem Manuka Honig umgegangen werden. Die Wunde sollte vollkommen mit dem Heilmittel abgedeckt sein (mögliche Zerklüftungen im Wundbereich berücksichtigen). Für eine 10 x 10 cm große Fläche wird eine Menge von 25 – 30 g (20 ml) benötigt. Zusätzlicher Bedarf ergibt sich aus den bereits genannten Zerklüftungen. Diese sollten vollständig aufgefüllt werden. Auf die erste Honig-/Gaze-Schicht wird weiteres Verbandsmaterial aufgebracht und mit einem wasserdichten Material abgedeckt.
Akne
Bei Akne reicht ebenfalls die geringste Konzentration von MGO100+ aus. Der Manuka Honig wird auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen und abgedeckt. Da der Organismus über Nacht regeneriert, ist auch für die Akne-Behandlung diese Zeit vorzuziehen.
Herpes
Bei Lippen- und Genitalherpes braucht es einen Manuka Honig MGO100+ oder darüber und/oder eine Propolis-Tinktur. Der Auftrag erfolgt direkt auf die betroffenen Stellen, unabhängig, ob bereits Bläschen zu sehen sind oder nicht.
Auch Herpes zoster (Gürtelrose) kann behandelt werden. Hierzu wird die Manuka Honig-/Propolis-Mischung entlang der betroffenen Nervenbahnen aufgebracht. Das lindert die Schmerzen und dämmt die Ausbreitung der Viren ein.
Halsschmerzen
Halsschmerzen werden mit kleinen Mengen Manuka Honig MGO250+ behandelt. Diese gleiten nach dem Lutschen langsam den Rachen hinunter. Gleichzeitig wird eine geringe Dosis in die Nase eingebracht. Diese Vorsichtsmaßnahme hat zum Ziel, das Nähren der Keime in Hals und Rachen aus dem Nasen- und Nebenhöhlenbereich zu stoppen. Damit ist die Versorgung des gesamte Hals-/Nasen-/Ohrenbereiches gewährleistet.
Bronchitis/Husten
Für Bronchitis und Husten gilt zunächst dieselbe Vorgehensweise wie bei Halsschmerzen. Auch hier werden kleine Menge Manuka Honig MGO250+ gelutscht. Diese gelangen beim Schlucken in die gewünschten Bereiche. Zusätzlich hilft naturbelassener Hustentee (z. B. Huflattich, Spitzwegerich, Thymian), der als Zusatz einen Teelöffel des heilenden Neuseelandgoldes erhält. In kleinen Schlucken getrunken, ist die Wirksamkeit am höchsten. Eine weitere Möglichkeit ergibt sich in der Herstellung eines Hustensirups. Die genannten Kräuter, frischen Meerrettich oder eine gehackte Zwiebel gut durchgeknetet (Säfte freisetzen) und dem Honig beigefügt, verstärken den Effekt. Allerdings sollten diese Zusätze über Nacht ihre Wirkstoffe in den Honig abgeben können, bevor sie zum Einsatz kommen. Option Nummer 3: Einem Glas warmem Wasser wird ein Esslöffel Manuka Honig plus ein Spritzer Apfelessig zugesetzt. Auch bei Asthma hat sich diese Mischung bereits bewährt.
Magen-Darm-Erkrankungen
Zahlreiche Magen-Darm-Erkrankungen können mit Manuka Honig behandelt werden. Beispiele sind hier Helicobacter pylora, Durchfall, Verstopfungen, das Reizdarmsyndrom und Colitis ulcerosa. Ist die Darmflora aus dem Gleichgewicht geraten, ergibt sich dringender Handlungsbedarf. Was wäre da geeigneter, als das Multitalent Manuka Honig. Hier findet Die Stärke MGO400+ ihre Anwendung.
Bei Colitis ulcerosa wird der Honig dreimal täglich zusammen mit je 10 Tropfen Propolis-Tinktur vermischt eingenommen. Auch die Heilkraft der Kamille (Sud) kann mit Hilfe des Bienengoldes verstärkt werden.
Magengeschwüren und Magenschleimhautentzündungen kann mit einem zweimal täglich (morgens und abends) hinuntergeschluckten Teelöffel Manuka Honig begegnet werden. Eine Art Rollkur hilft, das Naturheilmittel gleichmäßig zu verteilen. Regelmäßig wird nach dem sofortigen Hinlegen die Liegeposition mehrmals geändert.
Durchfallerkrankungen bedürfen der mehrfachen täglichen Einnahme eines Teelöffels voller Honig. Starken Durchfällen wirkt man am besten entgegen mit einem Liter leicht angewärmtem Wasser, in das zwei Teelöffel Manuka Honig und ein Teelöffel Salz eingerührt werden. Das Ganze über den Tag verteilt trinken.
Grundsätzlich gilt bei allen Magen-Darm-Beschwerden: 3 – 4 Mal täglich ein Teelöffel Manuka Honig 30 Minuten vor den Mahlzeiten einnehmen.
Wichtig: Im Gegensatz zu Antibiotika vernichtet Manuka Honig nicht die gesunde Darmflora. Antibiotika hingegen kann zwischen „Gut“ und „Böse“ nicht unterscheiden und zerstört auch diese guten und lebenswichtigen Bakterien.
Weiterer Anwendungsbedarf
Unangenehme Nebenwirkungen sind bei Manuka Honig nicht zu erwarten. Zuweilen entfaltet er seine volle Wirkung mit Hilfe von Propolis-Tinktur. Daher sollte beides stets bevorratet sein.
Einige Erkrankungen wurden im vorangehenden Text bereits angesprochen. Vorwiegend können sie problemlos zu Hause selbst behandelt werden. Weitere Anwendungsmöglichkeiten ergeben sich bei Allergien, Augenentzündungen, Blasenentzündungen, Borreliose, Fußpilz, Candida albicans, Ekzemen, Insektenstichen und zahlreichen anderen gesundheitlichen Störungen.
Manuka Honig ersetzt im Ernstfall jedoch nicht den Arzt, der bei bedrohlichen Erkrankungen und Verletzungen in jedem Fall aufgesucht werden sollte.